Anleger auf Goldsuche

In den Zeiten von Krisen suchen Anleger ihre Sicherheit in Gold. Momentan ist aber der Markt so gut wie leergefegt, aufgrund der hohen Nachfrage.
Trotzdem gibt es immer noch Mittel und Wege für Anleger an das gefragte Edelmetall zu kommen.


Am 6. Oktober musste der Münchner Edelmetallhändler Pro Aurum auf seiner Internet-Seite bekannt geben, dass keine weiter Kaufaufträge angenommen werden. Was ist da passiert?

Aufgrund der verschärften Situation im September durch die weltweite Finanzkrise suchten die verschreckten Sparer ihre Sicherheit in der ältesten Währung der Welt. Die Anfrage auf das beliebte Edelmetall war so enorm das die Internet-Server von Pro Aurum zwischenzeitlich zusammenbrachen. Der Inhaber Martin Siegel der Handelsfirma Westgold sagte:
"Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Neuinteressent noch in diesem Jahr Gold kaufen kann."
Die Prägestationen hätten Probleme und das sorge für leere Lager

Noch im vergangenen Frühjahr konnte die Firma W.C. Heraeus und Umicor (decken die größte nachfrage nach Goldbarren in Deutschland) Schritt halten mit der Nachfrage - nun sieht die Situation nicht mehr so aus. Der Vertriebsleiter Sebastian Hoffmann von dem Händler MP Edelmetalle berichtet:

"Schon seit mehreren Wochen sind alle Warenquellen versiegt. So etwas gab es sonst nur maximal eine Woche lang."

Der Konkurrent Pro Aurum ist ebenfalls von Warenmängeln betroffen. Vertriebschef David Reymann meinte:

"Wir haben bis jetzt dreimal so viel Umsatz gemacht wie im gesamten Vorjahr. Hätten wir genug Ware gehabt, wäre es das Fünffache"

Doch mit genauen Zahlen hält er sich sowie die gesamte Branche zurück. Die Goldkäufer zahlen durch die Warrenknappheit inzwischen enorme Aufschläge auf den Börsenpreis. Trotzdem sollten sich Goldsucher im Kaufrausch bewusst machen, dass es weder Zinsen noch Dividenden auf Gold gibt, nur wenn der Preis steigen sollte, gibt es auch Gewinne. Gold brachte, von Anfang bis Ende der neunziger Jahre, in Dollar gerechnet einen Verlust von 28%. Physisches Gold gilt deshalb auch eher als eine Art von Versicherung falls der Fall eintritt das Papiergeld wertlos wird, weil das Geldsystem zusammenbricht.

Übrigens werden, falls dieser Fall eintritt, Zertifikate auf Gold mit untergehen, da sie nur Zahlungsversprechen der Banken sind. Schon deutlich mehr als nur ein Bankversprechen stellen Goldzertifikate des Deutsche Bank Ablegers DWS Go da, die sind mit Bundesanleihen abgesichert.